GEGEN EINZELHALTUNG!
Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Frettchen mindestens zu zweit, besser zu dritt halten, falls eines verstirbt. Hält man ein Frettchen alleine, ist es für das Tier so, wie wenn wir in der Savanne bei den Giraffen alleine wohnen würden. Niemand versteht unsere Sprache, wir können mit keinem anderen Menschen kuscheln, wir schlafen jede Nacht alleine und können uns nicht gegenseitig wärmen. Wir haben uns zwar mit einem Affen angefreundet, das Gleiche wie mit einem Menschen ist es aber dennoch nicht. Genauso ist es auch für ein Frettchen, wenn als Ausrede für Einzelhaltung gesagt wird: ''Es hat doch den Kater/ den Hund zum spielen!''
Frettchen brauchen Frettchen zum Ohren auslecken, zum balgen, zum toben, zum durch Röhren rennen, zum kuscheln und lieben und für die einsamen Stunden, in denen wir arbeiten oder schlafen.
Alles still.
Kein Laut ist zu hören - und
das schon seit Stunden.
Aber nun wird sie nur noch
weitere acht Stunden dauern,
die Stille.
Wenigstens konnte ich noch
bis vor kurzem deinen
schwachen Geruch
wahrnehmen. Doch der ist nun
auch fort.
Ich werde versuchen diese
langen Stunden zu schlafen.
Denn ich habe Angst vor der
Stille.
Es wird mir wieder nicht
gelingen.
Doch wenn es mir gelingen
würde, könnte ich mich in
meine wenigen Erinnerungen
retten.
Dort ist es warm und angenehme Geräusche umgeben mich.
Die ganze Zeit über spüre ich die Wärme und die Liebe, die mich umgibt. Eine Liebe so
vollkommen und rein.
Die ganze Zeit spüre ich dieses angenehme Kribbeln im Bauch und die Zärtlichkeiten, die
mir gegeben werden.
Meine Geschwister kuscheln sich an mich und wir halten uns warm.
Jetzt höre ich wieder die Stille. Nichts bewegt sich.
Keine Zärtlichkeit kein Kribbeln. Nur meine Hängematte, die so leblos und tot ist und viel zu
groß.
So vergeht Stunde um Stunde und meine Angst vor der Stille wächst.
Die Spielzeuge auf dem Boden meiner Höhle sind schon lange nicht mehr interessant.
Den Rest der stillen Stunden verbringe ich damit zu fressen und zu versuchen in meine
Erinnerungen zu flüchten.
Doch da, ein Geräusch.
In dieser Stille und Einsamkeit klingt es so laut wie ein Feuerwerk.
Mein Herz macht einen kleinen Sprung.
Du bist wieder da und kommst scheppernden Schrittes auf meine Höhle zu.
Ich bin glücklich, rüttle an meiner Tür voll Hoffnung, das es dann schneller geht.
Ich springe freudig umher und für einen Augenblick ist die Stille vergessen.
Ich versuche, Dir zu zeigen wie glücklich ich bin und hoffe das DU dann länger bleibst.
Doch es ist wie jeden Tag, du verstehst mich nicht und schon nach einem kurzen Moment
ist meine Zeit mit Dir um.
DU kennst die Stille nicht. Doch für mich kommen jetzt wieder die stillen Stunden.
Die Zeit der Stille wird immer länger und unerträglicher.
Es gab mal Zeiten ohne Stille - aber diese Zeiten sind schon ewig vorbei.
Dein unglückliches Frettchen.
(unbekannter Autor)