Anzahl

Da nun geklärt ist, dass Frettchen keine Einzeltiere sind, stellt sich die Frage:

-Wie viele denn nun?

Diese Frage ist tatsächlich gar nicht so einfach zu beantworten. Auf jeden Fall ist klar, dass 2

das absolute Minimum sind. Jedoch sollte man besser mit 3 einsteigen.
Leider ist es schon oft vorgekommen, dass sich Anfänger zwei Frettchen zugelegt haben und

eines -aus welchen Gründen auch immer- nach kurzer Zeit verstarb. Das bedeutete, dass

schnell ein neues Frettchen einziehen musste und eine eventuell schwierige

Vergesellschaftung bevorstand....
Gerade für Anfänger ist das absolut nicht einfach! Selbst erfahrene Halter beißen sich an

Vergesellschaftungen die Zähne aus, mehr dazu unter Vergesellschaftung.

Außerdem ist zu erwähnen, dass drei Frettchen eindeutig ausgelasteter sind und viel mehr

Spaß haben. So möchte Frettchen Nr. 1 gerne spielen, Frettchen nur 2. aber lieber schlafen,

da kann Frettchen Nr. 3 aushelfen.

Nur "wie viele denn jetzt"? 

Prinzipiell ist zu sagen, dass bei gut sozialisierten Tieren nach oben hin keine Grenze ist.
Jedoch kann es vorkommen, dass schlecht sozialisierte Tiere Probleme mit der Rangordnung

und Gruppenkonstellation haben, sobald es "zu viel" wird und es viele gleich starke, schwere

und dickköpfige Frettchen hat. Oft hat man dann feststellen können, dass die Gruppen

"brechen" und es über Jahre hinweg Zankereien gab. Das ist natürlich auch nicht der Sinn der Sache.
-Zur Beruhigung, das passiert in den seltensten Fällen. Viele Frettchenhalter haben 5-12 Tiere

allein in einer Gruppe.

Ein viel größeres Problem stellt da eher der zeitliche und finanzielle Aufwand dar. 
Während drei kaum mehr Arbeit machen als zwei, sieht es ab fünf Tieren dann doch anders

aus. Gerade Streu- und Futterkosten verdoppeln sich. Alle Tiere brauchen um einiges mehr

Zuneigung, damit auch keiner zu kurz kommt.
Vor allem ist es nicht unerheblich sich Gedanken darüber zu machen, was passiert, wenn

ein Frettchen krank wird? Und was passiert, wenn ALLE krank werden?
Kann ich es mir leisten Tierarztkosten für 5 Tiere zu tragen, wenn zum Beispiel ALLE einen

Herzfehler haben? 

Deshalb sollte man schon von Anfang an Geld zurück legen, aus Erfahrung wird das

gesetzte Frettchenlimit schnell überschritten ;)


Alter

Hat man sich also für eine Anzahl entschieden, steht die Frage im Raum:
Welpen oder adulte Tiere?

Prinzipiell sind Welpen für Anfänger abzuraten, da diese doch sehr oft zwacken im Spiel und

ihre Grenzen absolut austesten. Sie machen oft neben das Klo, stellen allen möglichen

Quatsch an und treiben ihren Halter gerne in den Wahnsinn. 
Zu dem ist es möglich, dass Welpen, die nicht von einem seriösen Züchter stammen, auch

überhaupt nicht erzogen wurden und extrem blutig beißen können. Da bleiben keine Hände und

keine Füße verschont. Für frettchenunerfahrene ist es meist sehr schwer einen seriösen Züchter von einem "Vermehrer" zu unterscheiden.

Mehr dazu unter Züchter. 

Man kann im Herbst dann sehen, wie die Welpen, wenige Monate alt, in diversen

Verkaufsportalen und Frettchenforen/Gruppen wieder inseriert werden. Viele sind dabei auch nicht ehrlich und schieben Gründe wie "Allergie" oder "Umzug" (als ob man nicht ein paar

Wochen früher weiß, dass man umzieht) vor. 
Aber meistens ist es eindeutig, -sie sind überfordert-.

Deshalb sollten absolute Neulinge sich nach etwas älteren Tieren umsehen. In

Frettchenhilfen sitzen meist ganz tolle Anfängergruppen, die schon stubenrein, sozialisiert

und absolut erzogen sind. Viele von diesen Wuseln warten sehr lange auf ein neues Zuhause,

da in den Köpfen immer noch der Gedanke festhängt, dass in Tierhilfen bloß alte und kranke

Tiere sitzen.
Das stimmt nicht :) Viele dieser bezaubernden Kobolde sind auf banale Weise in so eine Hilfe

gekommen, z.b. veränderte Lebensumstände oder kein Interesse mehr.

Ein weiterer Vorteil ist ganz klar -auch wenn es sich blöd anhört- , man hat sie nicht so lange.
Das ist aus diesem Grund ein Vorteil, wenn man sich nicht sicher ist, ob man Frettchen 10

Jahre lang gerecht werden kann, oder man sich nicht sicher ist, ob diese Tiere DAUERHAFT

etwas für einen sind. Man kann die Frettchenhaltung sozusagen mal ausprobieren (es werden

in der Regel trotzdem mehrere Jahre!)

Wer trotzdem nicht auf Welpen verzichten möchte, der sollte bis zum Herbst warten, denn

wie bereits erwähnt landen die Welpen meist in den Frettchenhilfen.


Weibchen oder Männchen?

Im Grunde genommen ist die Zusammensetzung der Gruppe egal. Ob männlich und

männlich, weiblich und weiblich oder gemischt ist egal. Man sollte sich nur klar darüber sein,

dass Fähen etwas zickig sein können. Auch sind sie zarter und kleiner als Rüden.

Fähen sind flinker und Rüden sind oftmals verschmuster.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen und somit kann man gar nicht sagen, wie die

perfekte Gruppe aussieht. Wichtig ist, dass es harmoniert.


Frettchentreffen

Um Frettchen mal live zu erleben und sich mit

anderen Frettchenhaltern auszutauschen, sind

Frettchentreffen super geeignet. Im Jahr finden

meistens mindestens drei Treffen statt, bei denen

Frettcheninteressierte gern gesehen sind. 

Nachfolgend die Termine:

 

- Frettchentreffen Hessen

  16.07.2016 / 15 Uhr

  17.07.2016 / 12 Uhr

                                                                     Restaurant ''Zur Waldstubb''

                                                                     Carl-Zeiss-Straße 30

                                                                     63322 Ober-Roden

                                                           https://www.facebook.com/events/105955873117308/