Vergesellschaftung

Irgendwann kommt jeder Frettchenhalter an den Punkt, an dem er seine Gruppe vergrößern

möchte. Es gibt Vergesellschaftungen, da passiert gar nichts, man setzt die Tiere zusammen

und alle lieben sich.
Das ist aber leider eher die ganz große Ausnahme. 
Oftmals geht das ganze mit viel Geschrei, Stinkbomben und Kot einher, was viele

Frettchenhalter nicht aushalten.
Daher ein paar Tipps.


Direkte VG

Die direkte VG ist die häufigste Methode Frettchen zu vergesellschaften. 
Bei dieser Art der VG dürfen die neuen Frettchen ihr neues Territorium in Ruhe erkunden und

beschnüffeln. Nach ein paar Stunden kommen dann die alten Frettchen dazu.
Entweder man hat Glück und es passiert gar nichts oder eine ganze Menge passiert:

-Fauchen
-Schreien

-Beißen

-Alligatorrolle

-Angstkoten

-Angsturinieren 

-Verfolgungsjagden uvm.

Das ist alles nicht schlimm! Das ist absolut normal und gehört einfach dazu. Beide Parteien,

alt und neu, müssen eine Rangordnung ausfechten, dies kann mehrere Tage, Wochen oder

sogar Monate dauern. 
Solange kein Blut fließt, sollte man nicht eingreifen und vor allem NICHT trennen.
Jedes Mal, wenn man die Tiere wieder trennt, beginnt die VG von neuem.

Kratzer und sonstige kleinere Wunden sind normal, sobald aber ernsthafte Wunden auftreten,

die tierärztlich versorgt werden müssen, sollte man eingreifen.

Die meisten VGs scheitern am Menschen, da er zu weich ist und zu schwache Nerven hat,

sich das mit anzusehen, aber ich kann euch versichern, Frettchen sind zäh, die halten einiges

aus.

Sollte ein Frettchen aufhören zu fressen und sogar abnehmen, sollte die Vergesellschaftung

auch abgebrochen werden.

Achtung! Welpen haben keinen Welpenschutz! Jedoch verläuft oftmals die VG um einiges

einfacher. Es gibt aber auch Ausnahmen

Hier Beispiele einer VG



Zerbissener Nacken bei einer normalen VG
Zerbissener Nacken bei einer normalen VG

Teil-VG

Bei Frettchen, die wirklich panisch sind und unheimlich Angst haben und man selbst eine

große Gruppe hat, gibt es noch eine andere Möglichkeit.
Die Teil-Vergesellschaftung besteht darin, immer in Teilen zu vergesellschaften. 
Das bedeutet, zuerst das liebste und verträglichste Frettchen aus der Gruppe zum Neuen zu

setzen, bis sie sich verstehen. 
Dann das zweitliebste usw, bis alle durch sind.

Diese Art der VG hat aber Vor- und Nachteile:

Pro

- schonend für sehr panische und ängstliche

  Frettchen

- einfacher bei sehr großen Gruppen, wenn

  nur einer dazu kommt

- stressfreier für den Menschen

Contra

- braucht enorm viel Platz (da zwei Gruppen)

- kann unter Umständen mehrere Monate

  dauern

- für manche Frettchen zu viel Stress auf

  langem Zeitraum
- keine Garantie, dass es klappt



Wichtig ist, wenn ihr nicht weiterkommt, oder zu viel Angst habt, holt euch Hilfe!
Frettchenhalter haben kein Problem damit, mal bei euch vorbei zu schauen und die Sache

einzuschätzen, allgemein gibt es immer ein paar Tricks und Kniffe, z.B. Paste zusammen

schlabbern lassen, positive Momente schaffen,...
Ein erfahrener Frettchenhalter kann euch das alles zeigen und vielleicht auch ein bisschen die

Angst nehmen :)


No-Gos

Es gibt natürlich auch ein paar Dinge, die man auf jeden Fall NICHT tun sollte.
Das wären z.B.:

-Frettchengruppen in Sichtweite lassen, aber nicht zueinander lassen

-Während einer VG in einen Käfig sperren
-Das "Opferfrettchen" überschwänglich trösten und beschützen

-Die anderen Frettchen für ihr Verhalten bestrafen