Frettchen kommen mit etwa 6-10 Monaten in die Geschlechtsreife, welche Ranz genannt wird.
Bei den Rüden steigen die Hoden ab und sie fangen an zu markieren und auch zu stinken.
Außerdem werden sie oftmals aggressiv gegenüber anderen Rüden und versuchen Fähen zu begatten, auch wenn diese nicht in der Ranz sind. Dies kann für die Fähen sehr
schmerzhaft sein und auch ziemlich brutal. Deshalb ist es wichtig, dass Rüden kastriert werden.
Sie sollten nicht vor dem vollendeten 10. Lebensmonat unter das Messer, da das das
Wachstum beeinträchtigen und Nebennierentumore (siehe Krankheiten) begünstigen kann.
Bei Fähen ist das ganze schon etwas dramatischer. Bei ihnen schwillt die Vulva an, und der Körper produziert mehr Östrogen. Wenn Fähen also nicht kastriert werden,
können sie in die sogenannte Dauerranz verfallen. Diese ist eine sehr hohe
Belastung für den Körper.
Aufgrund dem erhöhten Östrogenspiegel kommt es sogar zu Fellverlust und später zu einer Östrogenvergiftung, welche unbehandelt zum Tod führt.
Daher ist es enorm wichtig, Fähen zu kastrieren.
Am besten ist es in der Ranz zu kastrieren, da alles besser durchblutet ist und der Tierarzt
selten etwas übersieht. Jedoch ist dann auch die Verblutungsgefahr erhöht, was
frettchenunerfahrenen Tierärzten oft Probleme bereitet. Daher sollte man sich vorab nach einem frettchenkundigen Tierarzt umsehen.
Wenn man seinen Lieblingen eine Narkose und OP-Komplikationen ersparen möchte, gibt es eine Alternative.
Ein Hormonchip, der Suprelorin-Chip, wird, wie ein Identifikationschip, unter die Haut gesetzt.
Dieser gibt kontinuierlich den Wirkstoff Deslorelin ab, welcher die Bildung der Sexualhormone hemmt und damit eine Unfruchtbarkeit erzielt.
Der Chip hält ungefähr 2-4 Jahre und muss danach erneuert werden.
Zum Setzen ist keine Narkose notwendig!
Da er auch das NNT-Risiko minimiert, ist er eine gute Alternative für Jungtiere, die vor dem 10. Lebensmonat in die Ranz kommen.
Der Chip sollte aber auf keinen Fall während der Ranz bei Fähen gesetzt werden
(geschwollene Vulva), da dies zu einer Gebärmutterentzündung und/oder
Scheinschwangerschaft führen kann.
Fähen sollten im Dezember ihres ersten Lebensjahres gechippt werden, Rüden ab 7-8
Monaten, sofern die Hoden vollständig abgestiegen sind und nicht mehr hochrutschen können.
Das sollte der Tierarzt davor abklären.
Da der Chip offiziell nur für Rüden zugelassen ist, sollte ein mehrmaliges Setzen bei Fähen kritisch überdacht werden.
Die weiblichen Tiere neigen oftmals zur Gebärmuttervereiterung auch ohne Ranzsymptomatik.
Preislich liegt der Chip mit 4,7 mg zwischen 70 - 100 Euro. Dann gibt es noch einen großen Chip mit 9,4mg, welcher um einiges teurer ist, scheinbar aber länger hält.
Meiner Meinung nach ist der kleine vorzuziehen, denn Frettchen sind eben klein. Ein großer kann eventuell störend wirken.
Frettchen können gegen zwei Krankheiten geimpft werden:
-Tollwut
-Staupe - Impfsoff Febrivac Dist
Eine Impfung ist immer dann sinnvoll, wenn die Tiere einer hohen Gefahr ausgesetzt sind zu
erkranken. Staupe beispielsweise ist bei ungeimpften Tieren zu 99% tödlich, geimpfte Tiere
haben eine sehr viel höhere Überlebenschance. Leider kann dieser Virus auch durch die
Schuhe in die Wohnung getragen werden, daher ist es sinnvoll auch Tiere aus Innenhaltung zu
impfen. Entweder man impft so häufig, wie die Hersteller es angeben oder man lässt im Blut
den Titer bestimmen und schaut, ob die Abwehrkraft noch zu Genüge vorhanden ist.
Der Identifikationschip ist ein kleiner Mikrochip, welcher genau wie der Hormonchip unter die Haut gesetzt wird.
Dieser kann dann mit einem speziellen Gerät, welches Tierärzte und Tierheime haben, ausgelesen werden. Dabei gibt er eine Nummer an das Gerät wieder.
Diese Nummer muss dann über das Internet über Tasso oder Das Haustierregister registriert werden mit einer Beschreibung des Tieres, welches den Chip trägt.
Im Falle eines Verlust oder eines Fundes kann dann durch die entsprechende Nummer das Tier wieder seinem Besitzer zugeordnet werden.
Dies ist auch für Frettchen sinnvoll, die nur in der Wohnung gehalten werden. Die Tiere sind nämlich flink und man muss nur eben die Haustür offen lassen und schon kann es passieren.
Deshalb raten wir zum Chip!